Meinen Weg zur Fotografie habe ich bereits als Kind gefunden. Da das nun auch schon wieder ein paar Tage her ist, liegt es auf der Hand, dass man da noch mit Filmen fotografierte. Und schon als Kind reichte mir dann das, was ich an technischen Möglichkeiten hatte, schnell nicht mehr aus. Und so kam dann die erste Spiegelreflexkamera, aber auch die war nicht genug und so hatte ich dann noch vor meinem zwanzigsten Geburtstag die erste Mittelformatkamera, eine pentacon six. Und auch wenn ich gefühlt eine halbe Stunde brauchte, um endlich auf den Auslöser drücken zu können und nach zwölf Bildern auch schon wieder Schluss war, so war es doch ein tolle und viel bewusstere Art des Fotografierens. Um so mehr, als dass ich meine Bilder dann auch selbst entwickelt habe.

Aber dann irgendwann war eben doch alles zu aufwendig, die Materialien zu teuer, die Kamera eingestaubt und die Fotografie verschwand ein wenig aus meinem Leben. Bis dann die digitale Fotografie kam und meine Leidenschaft zu neuem Leben erwachte.

Und warum schreibe ich da alles? Na, weil sich irgendwie im Leben manchmal eben doch einiges wiederholt. Denn auch digital habe ich ganz klein mit einer Ricoh-Knipse angefangen. Und dann war ich wieder unzufrieden, und dann wurde es wenigstens Spiegelreflex. Und dann machte auch die noch nicht die Bilder, die ich wollte. Also folgte dann auch bald das Vollformat. Das ist toll und man kann damit viel kreative Ideen umsetzen. Aber irgendwo saß da doch noch so ein kleiner Stachel, eine entfernte Erinnerung, dass auch da noch mehr möglich ist. Und dann kommt eins zum anderen, dann gibt es plötzlich auch digital ein Mittelformat, aber im Leben nicht bezahlbar, dann gibt es ein Modell, dass dann zumindest nur noch vierstellige Summen kostet, und inzwischen gibt es sie auch gebraucht und rückt damit auch in meine Reichweite. Dann war da auch noch der Workshop mit Felix Rachor, der noch mal sehr einprägsam vorführte, wofür so ein Mittelformat gut sein kann. Und dann noch die bevorstehende Reise (davon aber erst später mehr) und dann war kein Halten mehr. Und da ist sie nun, die Neue. Ab sofort wird die Pentax 645D (übrigens auch eigentlich eine Ricoh) mich begleiten, und ich freue mich soooooooooo.

Und mein erster Eindruck: Sie ist schwer und groß, sie passt nicht in meine üblichen Taschen. Sie macht ein herrliches Geräusch beim Auslösen, fast als würde sie einen Film durchziehen. Wenn man mit ihr Bilder machen will, dann sollte man besser schon mal was von Blende und Belichtungszeit gehört haben und wissen, was ein manueller Fokus ist, was Verwackeln bedeutet und wieso es gut sein könnte, wenn man mit Objektiven nicht zoomen kann. Diese Kamera ist ein Handwerkszeug, die macht keine Bilder von allein. Sie hat keinen Schnickschnack an Bord, aber tolle und sinnvolle Möglichkeiten. Und ich glaube, wir werden wirklich dicke Freunde. Einen ersten Ausflug mit der Kamera habe ich gemacht, ein paar Bilder habe ich auch mitgebracht. Aber ich glaube, ich bin da noch weit von den Möglichkeiten der Kamera entfernt. Genug Gelegenheiten wird es dafür aber noch geben, denn ich freue mich, jetzt neben meinen Hochzeiten auch wieder eigene Bilder zu machen, nur aus Spass an der Freude. Hier aber jetzt erst mal die ersten Gehversuche mit der neuen Kamera, und weil es ja zurück an die Wurzeln geht sind sie natürlich in schwarzweiß.

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